Samstag, 26. Mai 2012

Fallschirmen online geht online


Fallschirmspringen bezeichnet die Gesamtheit von Absprung, anschließendem Fall oder Freifall und abschließender Landung einer Person aus einer so erhöhten Position (meist aus Luftfahrzeugen), dass das Auftreffen am Boden ohne die Benutzung eines FallschirmsVerletzung oder Tod zur Folge hätte. Der Fallschirm dient dabei dem Erreichen einer verträglichen Sinkgeschwindigkeit zum Zeitpunkt der Landung.


Fallschirmspringen dient der Rettung der Besatzung von Luftfahrzeugen in Luftnot, ist militärisch eine mögliche Verbringungsart der Fallschirmjägertruppe, von Spezialeinheiten derLuftlandetruppen und anderer Teilstreitkräfte wie den Kampfschwimmern sowie zivil alsLuftsportart.
Für das sportliche Fallschirmspringen wird auch oft der englische Begriff Skydiving benutzt. Zum Teil dient der Fallschirm dabei nur noch der verletzungsfreien Landung. Der sportliche Schwerpunkt liegt auf dem noch verzögerungslos ausgeführten Fall bzw. Flug vor der Öffnung des Fallschirms für Relativ- und Stilsprünge, am geöffneten Fallschirm auch für Kappenrelativ.
Die Auslösung des Fallschirms kann entweder unmittelbar beim Absprung als automatischer Fallschirmsprung oder zu einem späteren Zeitpunkt während des Freifallsprungs aktiviert werden. Sie erfordert zur sicheren Nutzung mit 400 m eine Mindesthöhe für den Öffnungsvorgang. Meist erfolgt die Öffnung bei 800 m bis 700 m Höhe. Gleitfallschirme sinken bei 100 % Vorwärtsfahrt (die mehr als 60 km/h betragen kann) mit etwa 5 m/s (18 km/h), das Auftreffen auf dem Boden (ohne die horizontale Komponente) entspricht etwa einem Sprung aus 1,25 m Höhe. Rundkappenfallschirme haben je nach Kappengröße und Springergewicht eine konstante Sinkgeschwindigkeit von 3,5–5 m/s.


Leonardo da Vinci (1452–1519) fertigte 1483 eine Zeichnung eines pyramidenförmigen Fallschirms aus Leinen und Holz an. Ein Test dieses Musters im Jahre 2000 belegte, dass dieser Fallschirm funktioniert, sanfter fliegt als moderne Fallschirme, jedoch durch sein Gewicht von 90 kg ohne Lenkung beim Aufsetzen problematisch ist.[1]
Einer weitverbreiteten modernen Sage zufolge soll der aus dem damals zur Republik Venedig(heute in Kroatien liegenden) Šibenik stammende Diplomat und Gelehrte Faust Vrančić (1551–1617) der erste Mensch gewesen sei, der erfolgreich einen Fallschirm ersann, baute und 1617 kurz vor seinem Tod im Alter von 65 Jahren persönlich erprobte. Das als Beleg angegebene und 1648 in London erschienene Werk Mathematical Magick von John Wilkinsbefasst sich jedoch in keiner Weise mit Fallschirmen, erwähnt Faust Vrančić nicht und auch kein Ereignis aus dem Jahre 1617. Es gibt keinerlei Beleg dafür, dass sein Fallschirm jemals getestet worden sei.[2]
Der Franzose Louis-Sébastien Lenormand sprang 1783 in Montpellier mit einem selbst konstruierten Fallschirm vom Turm des Observatoriums und landete unversehrt. Dieses Ereignis gilt als der Beginn des modernen Fallschirms und seiner eigentlichen Entwicklungsgeschichte.
Am 3. Oktober 1785 ließ Jean-Pierre Blanchard in Bornheim, einem Stadtteil von Frankfurt am Main, seinen Hund und am 23. August 1786 in Hamburg einen Hammel von einem Ballonaus mit dem Fallschirm herab.
Der Franzose André-Jacques Garnerin (1769–1823) sprang am 22. Oktober 1797 aus einem zirka 400 m hoch fliegenden, mit Wasserstoff gefüllten Ballon über Paris ab.[3] Als eine der ersten Fallschirmspringerinnen gilt die deutsche Luftakrobatin Käthe Paulus (1868–1935). Sie war zugleich auch die erste deutsche Berufsluftschifferin und die Erfinderin des zusammenlegbaren Fallschirms.
Der Frankfurter Peter Paul Erkrath, (geb. 2. Oktober 1901, gest. 25. Oktober 1957), war einer der ersten „Fallschirmpiloten“ Deutschlands. 1934 war er Rekordhalter mit 100 erfolgreichen Sprüngen. Die Sensation auf dem Flugsporttag in Pirma am 12. Juli 1932 war ein Doppel-Fallschirmabsprung mit zwei Fallschirmen aus 800 m, den Erkrath zum zweiten Mal vorführte und beinahe zu einem Unfall geführt hätte. Nachdem sich der erste Fallschirm geöffnet hatte, durchtrennte er die Leinen, ließ sich wieder durchfallen und öffnete dann einen zweiten Fallschirm und landete mit diesen. Bei diesem Doppelsprung durchschnitt er aber auch die Öffnungsleine des zweiten Fallschirms. Es gelang ihm jedoch die Verpackung zu öffen und damit den Fallschirm auszulösen.
Weitergehende Verbreitung fand Freifallspringen in Deutschland erst nach 1945.


 Quelle: Wikipedia

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